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Lexikon    Yoga    Begriffe    Sila

Sila

Sila ist ein Begriff aus dem Buddhismus, der ethische Prinzipien und Tugenden beschreibt. In den Lehren des Buddha spielt Sila eine zentrale Rolle, da es als grundlegender Schritt auf dem Pfad zur Erleuchtung betrachtet wird. Sila umfasst Verhaltensregeln und moralische Grundsätze, die darauf abzielen, Leiden zu vermindern, Harmonie zu fördern und den Weg zu spirituellem Wachstum zu ebnen.

Die fünf Silas im Buddhismus

Panatipata Veramani:

  • Nicht töten: Die Verpflichtung, keine Lebewesen zu töten oder Schaden zuzufügen.

Adinnadana Veramani:

  • Nicht stehlen: Die Verpflichtung, nicht zu stehlen oder unrechtmäßig Eigentum anderer zu nehmen.

Kamesu Micchacara Veramani:

  • Keine sexuelle Unmoral: Die Verpflichtung, sich von sexuellen Handlungen fernzuhalten, die Schaden verursachen oder unrechtmäßig sind.

Musavada Veramani:

  • Nicht lügen: Die Verpflichtung, die Wahrheit zu sagen und nicht zu lügen oder bewusst irreführende Aussagen zu machen.

Suramerayamajja Pamadatthana Veramani:

  • Keine Rauschmittel oder berauschende Substanzen: Die Verpflichtung, keine berauschenden Substanzen zu konsumieren, die das Bewusstsein beeinträchtigen.

Weitere Aspekte von Sila im Buddhismus

  • Rechtschaffener Lebensunterhalt: Sila beinhaltet auch, dass der Lebensunterhalt auf ehrliche und ethische Weise verdient wird.
  • Freundlichkeit und Mitgefühl: Sila fördert eine Haltung der Freundlichkeit und des Mitgefühls gegenüber allen Lebewesen.
  • Geduld und Toleranz: Die Fähigkeit, Geduld zu üben und Toleranz gegenüber den Unvollkommenheiten anderer zu entwickeln, ist ebenfalls Teil der Silapraxis.

Bedeutung von Sila

  • Karma und Wiedergeburt: Sila beeinflusst das individuelle Karma, das wiederum die Qualität der Wiedergeburt im buddhistischen Glauben beeinflusst.
  • Vorbereitung für Meditation: Ein ethisches Leben durch Sila wird als notwendige Grundlage für die Vertiefung der Meditation und spirituellen Praxis betrachtet.
  • Reduktion von Leiden: Sila zielt darauf ab, das Leiden zu reduzieren, nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Gemeinschaft als Ganzes.

Anwendung im Alltag

  • Achtsamer Umgang mit anderen: Sila ermutigt zu einem achtsamen und respektvollen Umgang mit anderen Menschen.
  • Verantwortungsbewusstsein: Sila fördert ein höheres Maß an Verantwortungsbewusstsein gegenüber den eigenen Handlungen und deren Auswirkungen.
  • Selbstreflexion: Die Praxis von Sila erfordert regelmäßige Selbstreflexion, um das eigene Verhalten zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Zusammenfassung

Sila im Buddhismus repräsentiert die ethischen Grundsätze, die darauf abzielen, ein Leben zu führen, das von Freundlichkeit, Respekt und Gewissenhaftigkeit geprägt ist. Durch das Befolgen der fünf Silas und anderer moralischer Grundsätze wird nicht nur das individuelle Wohl, sondern auch das Wohl der gesamten Gemeinschaft gefördert. Sila bildet die Grundlage für spirituelle Praxis und den Weg zur Erleuchtung im Buddhismus.