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Klesha

Klesha ist ein Begriff aus dem Sanskrit, der in den philosophischen Systemen des Yoga und Buddhismus verwendet wird. Er bezieht sich auf mentale Zustände oder Hindernisse, die das spirituelle Wachstum behindern und das Leiden (Dukha) verursachen. Das Verständnis und die Überwindung der Kleshas sind zentrale Themen in der inneren Transformation.

Die fünf Kleshas im Yoga

  • Avidya (Unwissenheit): Avidya ist die Wurzel der anderen Kleshas. Es bezieht sich auf das Fehlen von Wissen über die wahre Natur der Realität und führt zu falscher Identifikation und Illusion.
  • Asmita (Egoismus): Asmita ist das Gefühl des „Ichs“ oder Egoismus, das uns von anderen und der umgebenden Welt trennt. Es führt zu Anhaftung an das Selbstbild und verursacht Leiden.
  • Raga (Anhaftung): Raga ist die Anhaftung an angenehme Erfahrungen und das Verlangen nach Dingen, die uns Freude bereiten. Diese Anhaftung kann zu Leid führen, wenn diese Wünsche unerfüllt bleiben.
  • Dvesha (Aversion): Dvesha ist die Abneigung oder Aversion gegenüber unangenehmen Erfahrungen oder Dingen, die uns Unbehagen bereiten. Diese Abneigung führt ebenfalls zu Leid.
  • Abhinivesha (Selbsterhaltungstrieb): Abhinivesha ist die Angst vor dem Tod oder die stark ausgeprägte Tendenz, am Leben festzuhalten. Diese Furcht kann uns in einem Zustand der Angst und Unsicherheit gefangen halten.

Die drei Kleshas im Buddhismus

Die buddhistische Tradition klassifiziert die Kleshas etwas anders, wobei sie die grundlegenden Ursachen des Leidens als die „drei Wurzeln“ betrachtet:

  • Raga (Anhaftung): Die Anhaftung an Vergängliches, sei es Besitz, Vergnügen oder Beziehungen, verursacht Leiden.
  • Dvesha (Aversion): Die Ablehnung oder Aversion gegenüber unangenehmen Erfahrungen oder Bedingungen führt zu emotionalen Turbulenzen.
  • Moha (Verblendung): Moha ist die Grundverblendung oder Unwissenheit über die wahre Natur der Realität, die zu allen anderen Kleshas führt.

Überwindung der Kleshas

  • Selbstreflexion: Das Bewusstsein über die eigenen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen ist der erste Schritt zur Überwindung der Kleshas.
  • Achtsamkeit: Die Praxis der Achtsamkeit ermöglicht es, die Kleshas im gegenwärtigen Moment zu erkennen und bewusst zu reagieren.
  • Spirituelle Praktiken: Meditation, Yoga und andere spirituelle Praktiken können dazu beitragen, die Kleshas zu überwinden, indem sie das Bewusstsein schärfen und emotionale Bindungen lösen.
  • Gewahrsein der Vergänglichkeit: Die Erkenntnis, dass alles im Leben vergänglich ist, hilft, Anhaftungen und Aversionen zu reduzieren.

Zusammenfassung

Klesha sind die Hindernisse auf dem spirituellen Weg, die das Leiden verursachen. Durch Selbstreflexion, Achtsamkeit und spirituelle Praktiken können diese Hindernisse erkannt und überwunden werden, um zu einem Zustand inneren Friedens und spirituellen Wachstums zu gelangen.